Der Flur

First Post

Einen Kaffe in der Hand und das Stethoskop um den Hals, verließ Alice in ihrem weißen Kittel den Untersuchungsraum und schloss diesen ab. Ein kurzer Blick auf eine der Uhren, die hier und da verteilt im Krankenhaus an den Wänden hingen, zeigte, dass es bald Zeit war, den Neuankömmling zu begrüßen und über die Abläufe und seine Aufgaben hier aufzuklären.
Alice trank einen Schluck und lief gemäßigtem Schrittes Richtung Eingang, begegnete dabei einigen Patienten und Angestellten, welchen sie freundlich und mit einem Lächeln auf den Lippen zunickte. In Gedanken jedoch war sie bei ihrem neuen Assistenten: Im Untersuchungsraum hatte sie noch einen kurzen Blick auf ihre Papiere geworfen. Nagamine Yasuhiko hieß der Glückliche, der in nächster Zeit quasi ihr Schatten sein würde. Zumindest während der Arbeitszeiten.
//Wollen hoffen, dass er zuverlässig ist und Ordnung zu schätzen weiß.//, ansonsten würde er sich garantiert noch einiges von Alice anhören müssen.
Doch dafür musste er erst einmal auftauchen...

[First Post]


Yasuhiko betrat die Klinik durch die große eingangs halle die geradewegs in den Flur führte. Er schaute sich im Flur um und bemerkte die Bilder an der Wand. Er blieb kurz stehen um ein Bild genauer zu betrachten.
Es war ein mit Buntstiften gemaltes Bild von einer Lichtung.Ob dieses Bild von einem Patienten gemalt wurde? Yasuhiko überlegte woher er diese Lichtung kannte. Und da Kamm es wie ein Geistes Blitz.
Ja genau! Das ist doch die Lichtung gleich hier in den Wäldern Kagoshimas. Zufrieden über sich selbst das er wieder einmal ein Rätsel gelöst habe lief er weiter durch den Flur. Doch wo genau lang?
Leider sah Er auf diesen Gang kein Personal welches er hätte Fragen können. So schlendert Yasuhiko ziel los durch die Gänge.

Die Oberärztin kannte so gut wie jeden hier. Und so kam sie schnell zu dem Verdacht, dass der junge, schwarzhaarige Fremde, der ihr entgegen kam, Nagamine sein musste. Ein freundliches Lächeln trat auf ihr Gesicht und ihre Schritte wurden ein wenig schneller, bis sie letztendlich kurz vor dem Fremden stehen blieb und sich leicht verbeugte.
"Guten Tag. Sie sind Nagamine Yasuhiko-san, nicht wahr? Mein Name ist McClaren. Ich bin Ihre Vorgesetzte und habe Sie bereits erwartet. Soll ich Ihnen die Station zeigen?"
Ihre blaugrauen Augen hatten einen freundlichen Ausdruck, überhaupt war ihre gesamte Mimik und Gestik sehr offen und selbstsicher. Man merkte ihr an, dass dies hier ihr Revier war.
Hier kannte sie sich aus, hier fühlte sie sich wohl, hier ging sie dem Sinn ihres Lebens nach.

Im nächsten Gang sah Yasuhiko plötzlich eine junge Dame den entlang lang laufen geradewegs auf ihn zu. Sie war ca. 1,70m groß schätze Yasuhiko sie ein. Er fand sie mit ihren rotbraunen Haaren und diesen offenen Lächeln sehr sympathisch.
Es sie dann plötzlich vor ihm in einer leichten Verbeugung stand und sich vorstelle war Yasu ein wenig eingeschüchtert. Sofort verbeugte er sich tief vor seiner Vorgesetzten.
“Guten Tag. Ja mein Name lautet Nagamine Yasuhiko. Ich entschuldige mich für die kleine Verspätung doch ich habe mich leider in dem großen Klinik komplex leicht verirrt.“ Yasuhiko lief leicht rot an. Doch als er sich wieder gefasst hatte setzte er das gespräch vort und fügte seinen letzten Satz noch ein „Wenn sie etwas zeit Entbehren könnten würde es mich sehr freuen wenn sie mir ein wenig die Klinik zeigen könnten damit ich mich das nächste mal nicht gleich wieder verspäte.“ Yasuhiko war ein wenig nervös.Doch er wusste nicht warum. Lag es daran das es der erste Tag war? Oder daran das er nicht erwartet hätte das die Oberärztin jünger und netter als erwartet war ?Oh man das war ja mal voll daneben.

Alice behielt ihr Lächeln bei, während Yasuhiko sich verbeugte und den Grund für seine "kleine Verspätung" erklärte. Den Kopf leicht schräg gelegt, nickte sie, als er zu Ende gesprochen hatte. "Wissen Sie, eigentlich sind Sie sogar zwei Minuten zu früh. Aber die Uhren hier im Krankenhaus gehen alle unterschiedlich...", ein genervter Seufzer entfuhr ihr und sie verdrehte die Augen. "Es empfiehlt sich, eine gut funktionierende Uhr am Handgelenk zu tragen. Das ist in der heutigen Zeit zwar zur Seltenheit geworden, weil alle Welt nur noch auf ihr Handy schaut, um die Uhrzeit festzustellen, doch hier im Krankenhaus sind Mobiltelefone selbstverständlich untersagt.", sie trank den letzten Schluck ihres Kaffees und ging ein paar Schritte weit zum Mülleimer, um den Pappbecher dort hinein zu werfen.
"So so, Sie haben sich also verlaufen. Nun, ich denke, das kann passieren. Aber damit das in Zukunft nicht auch zu anderen Gelegenheiten passiert, beginnen wir jetzt Ihre Führung. Ich lege nämlich großen Wert auf Zuverlässigkeit. Das ist wichtig, vor allem bei Notfällen. Wir können uns keine Fehler erlauben bei suizidgefährdeten Jugendlichen."
Sie setzte sich in Bewegung und zeigte ihm der Reihe nach alle wichtigen Räume, außerdem klärte sie ihn oberflächlich über alles wichtige wie Essenszeiten usw. auf. Natürlich erwartete sie nicht, dass er sich auf Anhieb alles merken konnte, dafür war es viel zu viel. Obwohl es nur einen Bruchteil dessen darstellte, was er in Zukunft wissen musste.
Aus dem Ärztezimmer hatte sie sich ihr Klemmbrett mitgenommen, auf dem die Termine vermerkt waren, die als nächstes anstanden.
"So, dann würde ich sagen, ist es auch schon Zeit für Ihren ersten Kontakt mit einem Patienten...", ihr Blick glitt über die Liste mit Namen. "Oh, hier...nehmen wir den. Er ist eigentlich sehr verträglich. Ziemlich schüchtern, nicht aggressiv. Aber recht verschlossen. Tadashi Hiroshi. Unter anderem hier wegen Depressionen, Bindungsstörungen, selbstverletzendem Verhalten und Suizidversuchen. Er ist das typische Mobbing-Opfer: Alle hacken auf ihm herum, doch er wehrt sich nicht. Allerdings tut seine Schwester es umso mehr. Tadashi Hikaru. Absolut impulsiv, handelt kaum vorhersehbar und hat ständig Wutanfälle. Beides Problemkinder...naja...eigentlich wie alle hier. Allerdings wäre auch noch erwähnenswert, dass die Beziehung, in der sie zu einander stehen, meiner Meinung nach gestört ist. Der Grund dafür liegt vermutlich in ihrer Vergangenheit, von der wir aber nur Bruchstücke kennen. Es ist schwer, etwas aus den Zwillingen heraus zu bekommen. Aber gut, das sind ziemlich viele Informationen auf einmal. Am besten, Sie machen sich selbst ein Bild. Vielleicht schaffen Sie es ja, Hiroshi-kuns Vertrauen zu erlangen, versuchen kann man's. Kommen Sie, Nagamine-kun."
Wieder schenkte sie ihm ein freundliches Lächeln, dann ging sie in Richtung Patientenzimmer.

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Als Alice ihn so tadelte wegen seinem Fehler mit der Uhrzeit war er doch ein wenig verwirrt. Er fühlte sich durch diese Aussage ein wenig angegriffen.
Da er es ihn sehr unangenehm war einen Fehler gemacht zu haben. Doch noch unangenehmer war es ihm das er von dieser Dame,die doch so freundlich und warm auf den ersten blick schien, so direkt auf diesen kleinen Fehler mit der Uhrzeit angesprochen hatte. Bis zum nächsten Tag muss ich mir unbedingt eine Armbanduhr kaufen!. Dennoch hörte er Alice mit voller Begeisterung zu und beteuerte ihr das er eigentlich ein sehr zuverlässiger Mann sei und es selbst nicht verstehen kann wie sein erster Auftritt so untypisch für ihn verlaufen ist. Nach der langen Führung durch das große Gebäude war Yasuhiko ein wenig überwälltigt von den vielen neuen Informationen doch er ließ sich nichts anmerken. So hörte er Alice gespannt zu als sie plötzlich von seinem ersten Patienten erzähle. Und dann war wieder dieses warme lächeln was ihn wieder nachdenklich machte was er nun von ihr halten sollte. Da sie ohne ihn die Chance für eine Antwort gegeben zu haben einfach weiter ging folgte er ihr eilig damit er sich nicht wieder verlief.

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